Kein Mensch flieht einfach nur so!

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Die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete

1992 wurden drei Doppelgebäude als städtische Gemeinschaftsunterkunft errichtet und zunächst mit 200 Geflüchteten belegt, die zuvor in Turnhallen und anderen Notquartieren gelebt hatten.

Die drei Häuser wurden in einfachster Weise gebaut. Jeder Bewohnerin und jedem Bewohner stand bis 2019 eine persönliche Wohnfläche zum Schlafen, Essen, Lernen, usw. von 4,5 qm (seit 2020 sind es 7 qm) zur Verfügung. Es gibt 2er, 3er und 4er-Zimmer. Pro Stockwerk mit 6 Zimmern, in denen heute bis zu 12 wohnen, gibt es eine Gemeinschaftsküche und zwei Gemeinschaftsduschen.

Im Jahre 2015 wurde ein viertes Doppelgebäude in Fertigbauweise erstellt. Aufgrund der damals hohen Zahl an Geflüchteten blieb es bis 2020 zunächst bei der Aufteilung der Flächen wie in den alten Gebäuden.

Inzwischen wurden in den 4 Doppelgebäuden 25 Einzelzimmer eingerichtet, die vom Sozialamt der Stadt Stuttgart mit Geflüchteten belegt werden, die einen besonders hohen Betreuungsbedarf haben.

Der Anteil an Familien (ca. 60%) zu Einzelpersonen (ca. 40%) konnte erhalten werden – wie von der Stadt Stuttgart vor vielen Jahren zugesagt.

Derzeit leben in der Gemeinschaftsunterkunft 165 Geflüchtete aus 20 verschiedenen Ländern. Sie kommen aus fast allen Krisenregionen dieser Welt.

Der Arbeitskreis Flüchtlinge

Gerade als im Herbst 1992 die Gemeinschaftsunterkunft  eröffnet werden sollte, haben Neonazis in Hoyerswerda, Rostock und Mölln Unterkünfte für Geflüchtete angezündet und in Kemnat, ganz in unserer Nähe, den Kosovo-Albaner Sadri Berisha im Schlaf erschlagen.

In Sorge um den sozialen Frieden im Stadtbezirk und aus Furcht, den Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft Heumaden könnte Ähnliches widerfahren, haben deshalb drei Dutzend Sillenbucher Bürger im November 1992 den Arbeitskreis Flüchtlinge gegründet. Sie wollten persönlich etwas dazu beitragen, dass einheimische Deutsche und ausländische Geflüchtete im Stadtbezirk Sillenbuch friedlich zusammen leben können.