free border – ein Projekt, welches Flüchtlingen das Fußballspielen ermöglicht
von Felix Manz
Sport verbindet, Sport lässt Probleme vergessen, Sport bringt Struktur in den Alltag – aus diesen und noch viel mehr Gründen hat der AK Flüchtlinge Heumaden und die AGDW e.V. (Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt) im Januar 2014 das Projekt „free border“ ins Leben gerufen. Das Ergebnis dieses Projektes ist eine aus Flüchtlingen bestehende Fußballmannschaft.
Kulturen und Religionen die sich in ihren Heimatländern feindlich gegenüberstehen, spielen auf „neutralem“ Boden fair in einem und als ein Team zusammen. Trainiert von Lucs, einem ehrenamtlichen Trainer des örtlichen Sportvereins (SV Sillenbuch), entstand eine durchaus mit Talenten versehene Mannschaft, deren Spieler aus Ländern wie z.B. Afghanistan, Gambia, Nigeria, Marokko, Kosovo oder Syrien kommen. Durch erste Sponsoren (z.B. DFB-Stiftung Egidius Braun, Stuttgarter Kickers, KPMG, Bürgerstiftung Stuttgart) und Artikeln in der Presse (z.B. Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Wochenblatt) gelang es uns Fuß zu fassen und die zum Teil mit schrecklichen Schicksalen belasteten Flüchtlinge in die Mannschaft zu integrieren. So bieten wir den Flüchtlingen die Möglichkeit, sich für 90 Minuten nur auf den Fußball konzentrieren zu können.
Die Mannschaft kann mit stolz auf die vergangenen Spiele, die wir schon bestritten, zurückschauen. Denn die Bilanz kann sich sehen lassen. So gewannen die Flüchtlinge bei ihren ersten Spielen nicht nur soziale Kontakte zu den „Einheimischen“, sondern auch das Spiel, was viel zu dem bestehenden Teamgeist beigetragen hat (SV Sillenbuch II (Kreisliga Stuttgart) – free border 1:5, FV Germania Degerloch (Kreisliga Stuttgart) – free border 3:4). Bei einem Turnier in Tübingen (Multi-Kulti-Turnier) gewann „free border“ den Fairnesspokal.
Unser Ziel ist es für die nächsten Jahre die Spieler dadurch in die Gesellschaft zu integrieren, dass die jeweiligen Vereine, gegen die wir Spiele bestreiten, auf die Spieler aufmerksam werden und diese dann auch zu sich holen. So kommen die Flüchtlinge auch mit „Einheimischen“ in Kontakt. Auch in dieser Hinsicht konnten wir schon Erfolge verzeichnen. So spielen z.B. Flüchtlinge aus Gambia beim TSV Heumaden (Kreisliga Stuttgart) in der Aktivenmannschaft, wo sie sich vorbildlich integriert haben.
Abschließend kann man sagen, dass „free border“ ein Projekt ist, welches den teilnehmenden Flüchtlingen hilft sich einerseits in die Gesellschaft zu integrieren, andererseits gelingt so auch eine Integration untereinander, welches körperlich und geistig fit hält, was ja der Fußball mit sich bringt und wo man ein Ziel vor den Augen hat (z.B. das nächste Spiel zu gewinnen) welches man erreichen will.
Wiederum unter der Leitung von Felix Manz, der zur Zeit sein FSJ bei uns ableistet, hat sich unsere Fußballmannschaft wieder neu gefunden.
Auch Luca trainiert die Mannschaft wieder ehrenamtlich jeden Donnerstag um 15.45 Uhr; 10 – 15 junge Männer treffen sich auf dem Platz des SV – Sillenbuch, dem wir dankbar für diese Unterstützung sind.
Die Mannschaft nimmt so oft wie möglich an Turnieren teil.
Begleiter hierfür sind sehr willkommen.